DIE HARTE SEITE: jetzt vorbestellen!

Crauss: DIE HARTE SEITE DES HIMMELSes ist soweit: ab sofort lässt sich Crauss’ 2018er gedichtband DIE HARTE SEITE DES HIMMELS im shop des verlagshauses berlin vorbestellen! Mayröcker-reminiszenzen, pilotengedichte, also alles, was das herz begehrt: poesie für rauhbeine und solche, die sich nicht fürchten vor ihnen.

Crauss‘ gedichtband erzählt vom schicksal der piloten, die die ungunst der geschichte oder das ende einer liebe auf die harte seite des himmels verschlägt. Walter Faber, St. Exupéry, Ken Kitsen: ihre träume sind torsi, ein ringen nach atem in den staubwolken des rollfelds, auf ihren post- und nachtflügen erleben sie die gewaltige schönheit und die furchtbare drohung elementarer kräfte. auf jedem airport tanken sie sprit und liebe. ihr mädchen heißt Shirl, manchmal laufen halbstarke den startenden dakotas nach – aber ob die rauhbeine je wiederkehren, steht in den sternen.

eine ausführliche buchvorstellung in mehreren teilen lieferte im nov/okt 2017 bereits die blackbox.

 

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DIE HARTE SEITE: jetzt vorbestellen!

NICHT ENDENDE VORREDE: 10 JAHRE PROLOG

PROLOG XProlog – Heft für Zeichnung und Text veröffentlicht frei poetisch Subjektives in Form von Zeichnungen und Texten sowie künstlerische Manifeste, InterviewsDokumentationen von Schaffensprozessen u.v.m. Jede Nummer widmet sich einem Thema, Themen waren z.B. Rand, Arbeit, Struktur(en), u-TOPIEN… Seit der Gründung 2007 haben im Prolog über 200 Künstler- und AutorInnen aus Berlin, der BRD (alt/ neu/ gesamt), aus Österreich, der Schweiz, aus Frankreich, Italien, Dänemark, Großbritannien, Russland, den USA, Japan, China und … veröffentlicht.

Zum Jubiläum ist jetzt eine über 130seitige Überblicksnummer mit CD erschienen. Von Crauss gibts das Gedicht grenzüberschreitung/mittelformat 1963 in einem deutsch-georgischen Audio-Mashup, eine improvisation auf Klavkis atemlosigkeit des denkens als Mini-Lesung sowie das Gedicht brav! mit worten mich bändigen, das es 2016 nicht mehr in die Liebesgedichtschachtel BUNTE SOCKEN TRAGEN schaffte.

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NICHT ENDENDE VORREDE: 10 JAHRE PROLOG

Blackbox VI – Copilot-Extrakt

Vom Terminal aus verabschiedet sich Crauss aus der BlackBox des Verlagshauses Berlin, wo aber bereits im Frühjahr 2018 wieder die Türen entriegelt und die Treppen heruntergelassen werden, um den neuen Band DIE HARTE SEITE DES HIMMELS zu erden!


Felix Bauer2011 produzierte Crauss mit dem Tonmann Martin Leitner für den ORF “SALZ UND FARBE”, ein Seestück zum Hören, bei dem die Zutat zu sämtlichen Soundeffekten, Beats und Interferenzen allein Crauss’ Stimme war. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als Crauss’ Stimme. Ein einsamer Heimkehrer, aber auch: eine volle, halbvolle Kneipe, Möwen und das Knallen eines streikenden Propellers. Die schwüle Luft im Landesinnern sagt dir: von hier aus kehrst du nicht wieder!
Crauss als Radiokunst in dolby digital 5.1 surround sound folgte 2014 ein dreieinhalbminütiger Copilot-Extrakt mit Texten, die 2018 im Pilotengedichtband, begleitet von Illutrationen Felix Bauers erscheinen werden.

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Blackbox VI – Copilot-Extrakt

PERFORMANCE, schnarrende

“glücklicherweise war das gedränge von herren und damen so gross, dass ich unbemerkt in einem winkel mit Rückert bald aus herzensgrunde fluchen, bald lachen konnte. für Rückert war es übrigens etwas schwieriger, in solcher weise seinen gefühlen luft zu machen, alldieweil er die ganze gesellschaft um eines hauptes länge überrragte. Goethes Erlkönig wurde vom kaufmanne selbst mit einer schnarrenden, eintönigen viertel-baszstimme rezitiert in einem rhythmus, der ungefähr dem ähnelte, was Haeffner einen trippeltakt nennt, so dass er, kurz gesagt, 50 stockprügel verdient hätte. auch ein stück Rückerts, eine art preis- oder wettgesang (sogenanntes tenzone) zwischen ihm und seinem freunde Uhland, wurde von den beiden ehrbaren reimerhäuptlingen Castelli und Deinhardstein mit einem so verkehrten pathos vorgelesen, dass Rückert darob in raserei geriet, obgleich das ganze nur geschah, um ihm, der jetzt in deutschland ein grosses ansehen geniesst, ein kompliment zu machen.

Per Daniel Atterbom, breslau, den 5. februar 1819

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PERFORMANCE, schnarrende

Blackbox V – Gedichte heute

Friederike Mayröcker: und Pflanzen rasen ...»Zu mir hat FM damals gesagt, so müssen Gedichte in Deutschland heute sein«, schreibt Christel Fallenstein, langjährige Begleiterin der Ebstehung vieler Mayröckertexte. Mit einem ganz besonderen Beitrag meldet sich Crauss heute aus der BlackBox! Es gibt einen tiefen Einblick in die Beziehung zwischen ihm und Friederike Mayröcker, ein Faksimile und Aufnahmen gibt es auch zu hören!


Im Verlagshaus Berlin stellt Crauss seinen im März 2018 erscheinenden Gedichtband DIE HARTE SEITE DES HIMMELS vor. Die Pilotengedichte werden illustiert von Felix Bauer. Crauss‘ Gedichtband handelt vom Schicksal der Piloten, die die Ungunst der Geschichte oder das Ende einer Liebe auf DIE HARTE SEITE DES HIMMELS verschlägt: Der Himmel kratzt Propellerdelays in die Windschutzscheibe des Fliegers – einer Dakota, einer zuverlässigen Kiste, wenn man achtgibt auf sie. Wenn man das nicht tut, sprengt das Sediment unten im Tank den Motor aus den Tragflächen.


»Ein schöner Lyrikband ist das«,schrieb der Lektor Rainer Goetz übers Manuskript zu DIE HARTE SEITE DES HIMMELS. »schön und doch auch irritierend: So leicht zu lesen waren Crauss-Gedichte noch nie!«

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Blackbox V – Gedichte heute

Warten auf ein Leben …

… lautet der Titel der Geschichte, die Martin Baumeister in der aktuellen Nummer 33 der Kritischen Ausgabe präsentiert: “Sie winken den Kellner heran, bezahlen und verlassen gemeinsam das Café.” Ein junger Mann trifft eine ältere Frau, bewundert ihren Stil, ihre Gelassenheit. Das ist, was er sich unter Freiheit vorstellt. “Er will ihr einen Ort zeigen, sagt er.” Die Geschichte nimmt ihren Lauf, und Martin Baumeister beweist ein Erzähltalent jenseits von Schreibschulen-Mechanik.
KA 27, Freiheit
Im Freiheitsheft der Zeitschrift für Literatur und Dialog geht es weiter um den vergessenen Autoren Sigfried Pitschmann, um den “Nimbus des Orchideenfachs” Komparatistik, E.T.A. Hofmanns Blick über den Gendarmenmarkt und vieles mehr. Neben Gundula Schiffer ist Crauss in der K.A. vertreten. Mit DIE ANDEREN nimmt er ein Kapitel des Aufklärungsklassikers Hite Report unter die Lupe. “was haben die dabei empfunden, jemanden zu zwingen // mit ihnen zu schlafen”, fragt er. 

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Warten auf ein Leben …

Blackbox IV – Männer und Frauen im Traum

Bis Mitte November 2017 stellt Crauss im Verlagshaus Berlin seinen im März 2018 erscheinenden Gedichtband DIE HARTE SEITE DES HIMMELS vor. Die Pilotengedichte werden illustiert von Felix Bauer.


Passgenau zu Teil III der BLACKBOX, die von den kurzen Sekunden erzählt, die an zwei Menschen und ihrem Flugzeug das gnadenlose Wirken der Zerstörerin Zeit erweisen, zeigt Crauss in Zusammenarbeit mit dem optophonischen Institut Weimar hier einen Videotext: Männer, die halb ausgezogen auf dem Bett liegen und mit leeren Augen den Rauch ihrer Zigarette zur Decke hinauf verfolgen.


 

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Blackbox IV – Männer und Frauen im Traum

BLACKBOX III – Bodenberührung (Pilot’s Notes)

aus dem hintergrund blass ein gemälde. ein eindruck,Felix Bauer, Wolkensteine
ein baum entwickelt sich,
ein junge in kniestrümpfen,
eine photographie, der man sich nähert. ein weiss
angezogener junge auf einem acker,
eine photographie, man nähert sich ihr in rascher fahrt.


 

Bis Mitte November 2017 stellt Crauss im Verlagshaus Berlin seinen im März 2018 erscheinenden Gedichtband DIE HARTE SEITE DES HIMMELS vor. Die Pilotengedichte werden illustiert von Felix Bauer.


 

Crauss 2017

Crauss‘ Gedichtband handelt vom Schicksal der Piloten, die die Ungunst der Geschichte oder das Ende einer Liebe auf DIE HARTE SEITE DES HIMMELS verschlägt: Der Himmel kratzt Propellerdelays in die Windschutzscheibe des Fliegers – einer Dakota, einer zuverlässigen Kiste, wenn man achtgibt auf sie. Wenn man das nicht tut, sprengt das Sediment unten im Tank den Motor aus den Tragflächen.


Teil III der BLACKBOX erzählt von den kurzen Sekunden, die an zwei Menschen und ihrem Flugzeug das gnadenlose Wirken der Zerstörerin Zeit erweisen: Männer, die halb ausgezogen auf dem Bett liegen und mit leeren Augen den Rauch ihrer Zigarette zur Decke hinauf verfolgen.


 

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BLACKBOX III – Bodenberührung (Pilot’s Notes)

BLACKBOX II – Propellerdelay, Herzen im Himmel und Frauen, die man betrachten kann, ohne sie zu begehren

Mitte Oktober bis Mitte November 2017 stellt Crauss im Verlagshaus Berlin seinen im März 2018 erscheinenden Gedichtband DIE HARTE SEITE DES HIMMELS. Die Pilotengedichte werden illustiert von Felix Bauer.


Crauss 2017 (c) Dominik ZillerCrauss‘ Gedichtband handelt vom Schicksal der Piloten, die die Ungunst der Geschichte oder das Ende einer Liebe auf DIE HARTE SEITE DES HIMMELS verschlägt: Der Himmel kratzt Propellerdelays in die Windschutzscheibe des Fliegers – einer Dakota, einer zuverlässigen Kiste, wenn man achtgibt auf sie. Wenn man das nicht tut, sprengt das Sediment unten im Tank den Motor aus den Tragflächen.


Teil II der BLACKBOX erzählt von Herzen im Himmel und  Frauen, die man betrachten kann, ohne sie zu begehren.


 

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BLACKBOX II – Propellerdelay, Herzen im Himmel und Frauen, die man betrachten kann, ohne sie zu begehren

BLACKBOX – Crauss’ Pilotengedichte: Extreme Vorschau im Verlagshaus Berlin

Crauss 2017Mitte Oktober bis Mitte November 2017 stellt Matthias Fallenstein Crauss im Verlagshaus Berlin vor und Crauss seinen im März 2018 erscheinenden Gedichtband DIE HARTE SEITE DES HIMMELS. Die Pilotengedichte werden illustiert von Felix Bauer.


Crauss‘ Gedichtband erzählt vom Schicksal der Piloten, die die Ungunst der Geschichte oder das Ende einer Liebe auf DIE HARTE SEITE DES HIMMELS verschlägt. Walter Faber, St. Exupéry, Ken Kitsen: ihre Träume sind Torsi, ein Ringen nach Atem in den Staubwolken des Rollfelds, auf ihren Post- und Nachtflügen erleben sie die gewaltige Schönheit und die furchtbare Drohung elementarer Kräfte. Auf jedem Airport tanken sie Sprit und Liebe. Ihr Mädchen heißt Shirl, manchmal laufen Halbstarke den startenden Dakotas nach – aber ob die Rauhbeine je wiederkehren, steht in den Sternen.


Für Crauss’ Band in der Edition Binaer, »Dieser Junge. Digital Toes«, schrieb Matthias Fallenstein das Nachwort, das als Vorwort den Auftakt der Blackbox mit Crauss macht.

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BLACKBOX – Crauss’ Pilotengedichte: Extreme Vorschau im Verlagshaus Berlin

noch mehr übersetzung: Crauss auf mazedonisch

auf der plattform slovokult sind soeben übersetzungen einiger Craussgedichte auf mazedonisch erschienen. Elizabeta Lindner hat den transfer besorgt: traum und alles wird gut (aus SCHÖNHEIT DES WASSERS) sowie flusslauf (aus CAMPARI & JAZZ) geben einen ersten eindruck von der bevorstehenden arbeit, ein mazedonisches best of Crauss zu veröffentlichen.

welt in welt, das licht überstrahlt und crepusculum gibt es sogar als mp3 auf die ohren. viel spass!

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noch mehr übersetzung: Crauss auf mazedonisch

hows about a mouth full of knuckles, fucker: 2sprachige lesung mit ckraanuasks

Mark Kanak hat sich mittlerweile einen namen als übersetzer zeitgenössischer deutschsprachiger lyrik gemacht. zuerst nahm er sich vor, nur ein paar einzelne Craussgedichte ins amerikanische zu übertragen, dann wurde ein komplettes manuskript daraus. eine erste kostprobe der DRAGON OATHS, einer art best of Crauss, erschien unlängst im international renommierten asymptote journal: gedichte, in denen er veduten aus gefährlichem frauenduft malt und opheliate herstellt aus unruhig verschwitzen träumen – lyrik also, die die sinne anspricht.

KANAK & CRAUSS lesen an diesem abend zweisprachig, sprechen über die herausforderungen des übersetzens und zeigen, dass es manchmal besser ist, dem redneck-lingo von illinois/ohio zu vertrauen als an einem schwachen oxford-zipfel hängenzubleiben. die frage, die während der intensiven zusammenarbeit dennoch nicht gelöst wurde, geben die autoren ans publikum weiter: wie überträgt man die redewendung von jemandem, der »pfeffer im arsch« hat nicht nur korrekt, sondern auch stimmig ins andere idiom?

das gedicht, um das es mit der pfeffrigen redewendung geht, heisst GRUSS AUS MALTA, hier im original und einer griechischen übersetzung nachzulesen.

 

Donnerstag, 05.10.2017, 19:30 Uhr, Brotfabrik Berlin, Caligariplatz 1, Berlin 13086, 5€/3€

In the past few years, Mark Kanak has made a name for himself as a translator of contemporary German language poets.  Most recently he embarked on translating a few Crauss poems into English and before long had assembled a whole manuscript spanning more than a decade of work.  In August, the critically acclaimed Asymptote Journal (featured in the Guardian’s Translation Tuesdays) published some of the translations from the collection, spanning classic Crauss imagery drawn from watery dreams, tumbling 4 a.m. side trips and sweaty greetings from Malta – poetry that touches the senses, and Crauss at his very best.

KANAK & CRAUSS present the results of their collaboration, both good and bad (as translation is when it works best), speaking about the challenges of translation and provide first-hand examples of why some pieces sound better in Illinois-redneck hicktalk than proper Oxford English…and present examples of both.  Some questions that weren’t solved are thrown open to discussion, after all, what does it really mean when you’ve got “Pfeffer im Arsch”?

 

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hows about a mouth full of knuckles, fucker: 2sprachige lesung mit ckraanuasks

SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 9-11 (kontrolle und gleichgewicht)

9
Thomas Kling schreibt in botenstoffe: “gute gedichte sind immer produkte des kontrollierten aussersichseins, nicht von innerlicher schlafwandelei”; das gedicht/ der gedanke „fliesst“ also nicht aus mir heraus, ich steuere ihn!

10
und doch: “die wörter wissen mehr von uns als wir von ihnen” (René Char)

11
Durs Grünbein in einer poetikvorlesung: “in der poesie kommt es, wie auf die variablen in mathematischen gleichungen, auf das einzelne wort an. alles kommt darauf an, das wort an der richtigen stelle im vers anklingen zu lassen, nicht zu früh, nicht zu spät.”
verändere ich eine variable/ ein wort, hat das also auswirkungen auf die ganze gleichung/ den ganzen text!

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SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 9-11 (kontrolle und gleichgewicht)

SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 7-8

7
redewendungen und idiome bieten schöne charakterisierungsmöglichkeiten in gedichten oder short stories. John Creely: “ich denke an William Carlos Williams’ antwort, die er einem britischen professor gab, als der ihn nach einer lesung fragte, woher er seine sprache habe: ‚aus dem mund polnischer mütter’ – womit er nicht polnisch meinte, sondern das herbe, krude, gehemmte, schlechte englisch’ der immigrantenfrauen.”

8
achten Sie nicht auf diejenigen, die eine perfekte ( = leblose) sprache haben, sondern hören Sie das poetische heraus bei menschen, die sich in einer sprache behelfen müssen. dazu kann ein legastheniker gehören, der renntner mit zwei n schreibt: das kommt dann vielleicht von der eile, pensionierte haben ja angeblich nie genügend zeit … hören Sie auf türkendeutsch (nicht das tv-klischee dieses akzents!), achten Sie auf wortverbindungen, die es eigentlich nicht und dank der immigrantensprache doch gibt.

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SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 7-8

AMERICANOS TODOS – the best thing is to catch them in the middle of the night

americanos todosamericanos todos (“wir sind alle amerikaner”) vom vintagraph blog mit einem historischen militär-poster von Leon Helguera (sprechender name, wie ich finde) aus dem jahr 1943,

die les humphries singers, hier ausnahmsweise ohne Jürgen Drews, mit dem lied mexico (1972) und der zeile “if you really want a fight / the best thing is to catch them in the middle of the night

und U2 mit bullett the blue sky und einem job-interview mit dem präsidentschaftskandidaten T. 2016 während eines konzertes in san francisco: “i will build a great, great wall … and i will have mexico pay for that wall.”

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AMERICANOS TODOS – the best thing is to catch them in the middle of the night

Sommerklangspiele mit Otto Abt und Gästen

Mittwoch, 06.09.2017 um 19:30 Uhr
SOMMERKLANGSPIELE

OTTO ABT & CRAUSS LESEN HAIKU UND ANDERE GEDICHTE AUS DER NACHBARSCHAFT
Engsbachstr. 83, 57076 Siegen | Der Eintritt ist frei|willig

Eine Veranstaltung mit Seltenheitswert. Denn einerseits – und obwohl er fast jedes Jahr ein Haiku-Buch veröffentlicht – liest Otto Abt recht selten vor Publikum. Zum anderen ertönt das Siegener Gamelanorchester höchst selten öffentlich.

Stillstehen – davon “handeln” viele der Kurzgedichte Otto Abts – bedeutet ja keinesfalls Stillstand. Es sagt: Innehalten, Schauen, Lauschen: schon tropft ein Gamelan-Ton in den anderen, strömt ins All und findet im Offenen Heimat, Geborgenheit also, Einfügung. Dies ist, was Abts Gedichte vermögen: durch eine dezente Reihung uns loszuschicken auf eine Gedankenreise, uns aber im unsicheren Augenblick wissen zu lassen, dass wir nicht alleine sind auf der Wanderung.

Otto Abt und Crauss mit seinem Lyrikband SCHÖNHEIT DES WASSERS lesen an diesem Abend Gedichte aus der Nachbarschaft und vom Ende des Sommers. Unterstützt werden sie von Armin Nassauer, der passend Schellack-Platten auflegt.

Wer mag, ist herzlich eingeladen, eigene Texte mitzubringen
und in den Pausen vorzutragen. Keine Scheu! Da die Veranstaltung in den Privaträumen des Gastgebers stattfindet und um die Anzahl der Besucher abschätzen zu können, wird eine kurze Anmeldung unter 0271-75700 oder crauss@crauss.com erbeten.

Der Durchblick bringt im September einen  Artikel über Otto Abts Gedichte:


Otto Abt, Sommerklangspiele

 

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Sommerklangspiele mit Otto Abt und Gästen

THE BEAUTY OF WATER

wind und welle (c) Craussdie in taipeh herausgegebene, internationale literatur-zeitschrift ASYMPTOTE nennt als selbst gestecktes ziel: to unlock the literary treasures of the world. to date, our magazine has featured work from 105 countries and 84 languages, all never-before-published poetry, fiction, nonfiction, drama, and interviews.

internationale und renommierte autoren haben teil, in der sommerausgabe 2017 auch Crauss mit sechs gedichten aus SCHÖNHEIT DES WASSERS, ins amerikanische englisch übersetzt von Mark Kanak, sowie einem audio des gedichts crepusculum.

 

 

 

crepusculum. von unten leuchten die sterne; das ufer
ein halbmond. in der überschau: schlafende stadt,
eine schnurgerade doppelbarriere im zwielicht.
grenzhunde bellen, die nacht ist lebendig. heute atmet
die erinnerung bloss noch das salz in der luft. das blut
     ist behutsam verblichen.

 

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THE BEAUTY OF WATER

STILL 5die fünfte ausgabe der in new york und berlin erscheinenden text-photo-zeitschrift STILL kommt als katalog zwischen “sluts” (Saskia Vogel) und “beautiful youth” (Gottfried Benn) daher. in der new york edition ist Crauss mit einer von Mark Kanak verfertigten übersetzung der ungarnsaufschule vertreten.

and now yucky, nasty flatidae had fallen into the distilling waters … on and on he went about how difficult it would be to find good, usable bottles. on that really delicate summer afternoon last year, my uncle disappointed me for the first time ever.

das deutsche original des textes war 2009 nach motiven von Krisztián Grecsó anlässlich des re:write remix-festivals in freiburg erschienen.

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SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 4-6

4
die „not zu schreiben“ (Uwe Kolbe) und die „lust am text“ (Roland Barthes) soll auf leserseite gleichermaszen spürbar sein, damit sich beim lesen die reize hinter/ zwischen den bedeutungen: klänge, metrische spiele, brüche, bedeutungsdopplungen, notwendige ungeschlachtheit (das gedicht als wunde), überhaupt stilistische rafinessen, geniessen lassen.

5
Hubert Fichte macht sich gedanken über “gedicht oder reklamespruch: es könnte doch ein mann kommen und sagen: was da als gedicht steht ist ja sehr schön. aber in meiner PR-abteilung habe ich genauso gute köpfe, und wenn wir eine neue kampagne machen, machen wir doch genau so etwas wie es dort als gedicht steht. wieso ist das vom Höllerer ein gedicht und die arbeit unseres werbetexters (zb für die grünen, beton brennt) weniger dichtung?” 

6
“nicht deshalb ist etwas ein gedicht”, schreibt Walter Höllerer, “weil es von jemand bestimmtem stammt, dem man zutraut, dass er gedichte schreiben kann, weil er schon andere gedichte geschrieben hat. ich meine auch: beton brennt, ganz gleich, wer es erfunden hat, kann ein gedicht sein, wenn es den vorgang, der zusammenhang, in dem es steht, den vorgang der sensibilisierung nicht nur in richtung einer einzigen funktion [wie bei der werbung] hat, sondern in eine allgemeinere, breitere richtung.”

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SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 4-6

Abschiebevollstreckung

Die detaillierte Planung einer Sammelabschiebung, der nächtliche Großeinsatz in den Unterkünften der Asylbewerber, ihre Ankunft im Herkunftsland und die Frage, was sie dort erwartet: der preisgekrönte Dokumentarfilm Deportation Class (2016) zeichnet erstmals ein umfassendes Bild von Abschiebungen in Deutschland.

Mit Menschen wie Gezim, der in Deutschland auf eine bessere Zukunft für seine Kinder hoffte oder der Familie von Elidor und Angjela, die vor der Blutrache fliehen musste und nach der Abschiebung in Albanien ins Bodenlose stürzt, geben die Regisseure Carsten Rau und Hauke Wendler denen, die in den Nachrichten nicht zu Wort kommen, ein Gesicht.

Zu dem hochaktuellen Film lädt das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein gemeinsam mit der Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung/Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. und dem Filmclub Kurbelkiste e.V. ein. Crauss moderiert.

Mittwoch, 5. Juli 2017, um 19.00 Uhr in der Kurbelkiste, Kulturhaus Lÿz, St.-Johann-Str. 18 in Siegen gezeigt. Eintritt 4 Euro.
deportation class plakat

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Abschiebevollstreckung

SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 1-3

1
Peter Geist findet negative beurteilungskriterien, wenn es um gedichte geht: klischeereiches ( = unauthentisches) zeitgeistgeshn, pseudopoetische bebilderung von thesen, stilposen und die soundsovielte imitation eines traklgedichtes.

2, die unschärfe loben:

überraschendes, fesselndes entsteht durch das herausreissen der dinge aus ihren geläufigen zusammenhängen, sagt Walter Benjamin; durch eine bewusst gewordene/ gezielt herbeigeführte unschärfe im welterleben (eine sehschwäche, das verlesen, missverständnise), so Jan Wagner entsteht eine präzision der vorstellungskraft, durch die selbstverständlichkeiten neu entdeckt werden.
das gehirn verknüpft/ assoziiert bei einem „denk“fehler zwar falsch, aber doch naheliegend.

3
was ich von einem gelungenen gedicht erwarte? dass es mich überrascht, fesselt, befremdet, dass es mich entdecken lässt: so, genau so etwas noch überhaupt nicht gesehen/ erfahren/ bedacht zu haben. dass sich die unbedingtheit des sprechens überträgt. das konzentrierte gegeneinander der worte, ihre berührung, umschlingung, ihr abstossen voneinander.

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SCHÖNER SCHREIBEN … im gedicht, 1-3

Crauss liest …

Schneider in der parasitenpresseBastian Schneider: Irgendwo, jemand.

Die Kölner Parasitenpresse veröffentlicht seit 17 Jahren deutschsprachige Lyrik als altpapiergeheftete Bücher und Lyrik-Taschenbücher aus BeNeLux und Südamerika.
Einer der konzentriertesten Bände ist der vor kurzem erschienene Doppelzyklus Irgendwo, jemand des in Siegen geborenen Bastian Schneider. Die Gedichte nähern sich dem großen Thema dieser Zeit: Flucht und Migration, und wie wir uns dazu verhalten, wie wir darüber reden und was wir unterlassen zu tun. Die Texte sind der Versuch, eine Sprache zu finden angesichts einer globalen Herausforderung, der man bisher nur unzureichend gerecht geworden ist.

An einer Hauswand steht // Zugvögel raus / irgendwo sind Menschen auf der Fahrbahn / das Mittelmeer ist eines der kleinsten Weltmeere / jemand spricht von sicheren Staaten / Menschen und Zugvögel kann man verwechseln, manchmal (…)

Bastian Schneider: Irgendwo, jemand. Gedichte, 14 S., 6,- € (Lyrikreihe Bd. 38)

 

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Crauss liest …

Populäres Gedicht Nr. 17

Mr. Amerika
geh doch endlich wieder weg
du bist wirklich nur noch
der letzte Schrott
in deinem
feuerfesten Maßanzug aus
Super-super-kryptonit-Stoff

auch wenn du dich in deinem
eigenen Kopf ab und zu so
einsam fühlst
wie ein verloren-
gegangenes Popkorn […]

[…] während du nichts anderes
von dir gibst als ein millio-
nenfach gesteigertes
POW
WOW
da bin
ich
und
erlöse euch
alle
im 
Namen
des
großen
amerikanischen
Hau.

Rolf Dieter Brinkmann in: Die Piloten. Gedichte, 1968

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Populäres Gedicht Nr. 17

SCHÖNER SCHREIBEN, authentizität und geschmacksurteil

die echtheit, also authentizität eines textes kann sich durch geringe phrasenhaftigkeit, durch geringe verwendung hochgestochener sprache ausdrücken. hier steht authentizität für einfachkeit. echtheit liegt etwa auch im widerstand gegen einen gewissen zeitgeist.

das geschmacksurteil ist kein rein subjektives, das im belieben des einzelnen steht, vielmehr gibt es objektive, also im objekt liegende kriterien, die das ästhetische urteil aus der rein subjektiven sphäre herausheben, sagt Kant. diese kriterien führen zu einer vergleichbarkeit mit anderen werken.

in der kunst wird nicht der gute wille zum ausdruck gebracht, sondern ein stück menschlicher innenwelt mit allen facetten.

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SCHÖNER SCHREIBEN, authentizität und geschmacksurteil

SCHÖNER SCHREIBEN, originalität

originalität/ grenzüberschreitung ist nicht zu verwechseln mit dem „originellen“ als interessantheits-kriterium. ein werk soll ausser welthaltig zu sein der realität etwas neues, eigenes hinzufügen.

zeichen der originalität kann zb. etwas spezielles innerhalb einer figur sein. deutliche beispiele nicht-originaler, sondern eher schablonenhafter charaktere finden sich in groschenheften.

man erwartet von der kunst, dass sie dem bekannten etwas bislang ungestaltetes, etwas neues abtrotzt. gute literatur darf sich nicht in wiederholung erschöpfen, selbst leser, die nur auf unterhaltung aus sind, erwarten von einem buch etwas neues. das unbekannte kann gleich neben dem bereits geformten lauern.

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SCHÖNER SCHREIBEN, originalität

SCHÖNER SCHREIBEN, interessantheit

würden wir bei einem gereimten gedicht das jeweils nächste wort mit sicherheit voraussagen können, wäre das gedicht langweilig. ohne den aufbau einer erwartungsspannung würden wir nicht weiterlesen.

das wertkriterium verlangt, dass literatur nicht langweilig, sondern originell sei. das kann bei gedichten eine sprachliche  schönheit sein, die spannung einer erzählung (wie geht sie aus) oder die geweckte neugier auf einen erkenntnisgewinn (was will mir ein experimenteller/ handlungsloser text vermitteln).

reibungen und härten sollen nicht vorhersehbar sein.

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SCHÖNER SCHREIBEN, interessantheit

russsischer zopf – und pflanzen rasen

Friederike Mayröcker und pflanzen rasen
Friedrike Mayröcker: und Pflanzen rasen … in: Die Hölderlin Ameisen. Vom Finden und Erfinden der Poesie. Hg. v. Manfred Enzensperger. Köln: DuMont 2005

Geschrieben hat Friederike Mayröcker dieses Gedicht am 23. und 24. Juni 2004. Das Craussgedicht, auf das sie sich bezieht, wurde in LAKRITZVERGIFTUNG  als auch in Mayröckers meine 25 lieblingsgedichte (styria verlag 2012) abgedruckt und ist hier nachzuhören (mp3).

russischer zopf / und dann im november

jemand schaut skeptisch auf deinen
kakau und geht pissen. ganz gelbe gestalten strömen
die stube vom trottoir her, der hüftknochige bube
kann kaum halten, was die schlingernden jeans dir
versprechen. zwei zimtwangen scheinens zu wissen,
an der wand strahlt egoïste in riesigen minuskeln,
blau, breit. betrunken sucht jemand nach platz. dann
maszloser regen. die sredzki, versunken, im arm einer
golden rushhour.

jemand nimmt sich was raus, rennt auf und davon
zur husemannstrasse, die russischen locken schon
nass. dann eine pause im müden geplätscher, die
stimmung ganz weich, die blase bloss voll. die eben noch
lachten, bestellen schnell neu. der durstige speit, dann
wird was frei (dein kakau beinah kalt). ein pärchen hält ein:
im fenster spiegelt der bratapfelrote schankstubensohn.
die abrechnung im stehn, das fazit beim heimweg – es ist
überall schön, nur hier ist es gleich.

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russsischer zopf – und pflanzen rasen