Weltweit gibt es heute noch 4.000 Pestfälle im Jahr. Von 1978 bis 1992 meldete die Weltgesundheitsorganisation 1.451 Todesfälle in 21 Ländern. In den USA erkranken jährlich zehn bis zwanzig Menschen an der Pest. Im Jahr 2014 starben in Madagaskar, in einem Mitte November noch grassierenden Pest-Ausbruch, mindestens 40 Menschen.
Das bekannteste Beispiel einer Pestepidemie ist die große Pest von 1665, die Samuel Pepys in seinem Tagebuch festhielt und Daniel Defoe in seinem Buch Die Pest zu London bechrieb. Pepys’ Tagebuch ist akribisch und hält Persönliches und Öffentliches gleichermaßen fest, mit bemerkenswerter Offenheit auch eigenen Schwächen gegenüber. Mit 59 Jahren veröffentlichte Daniel Defoe seinen „Robinson Crusoe“, drei Jahre später die journalistische Arbeit „A Journal Of The Plague Year“ (1722). Er gilt als einer der Begründer des englischen Romans. Im Bericht über die Pest, die er selbst nur als 5jähriges Kind erlebt hatte, mischt er mündliche und schriftliche Überlieferungen von Zeitzeugen mit genau recherchierten Daten über den Verlauf der Seuche, Sterblichkeit, Wetter, Verordnungen und anderem.