Tag: 14. Mai 2017
time remembered: lyrikjazz
seit 1979 gibt das jahrbuch der lyrik einblick in neueste entwicklungen der poesie in deutschland, österreich und der schweiz; für die 31. ausgabe konnte Christoph Buchwald die lyrikerin Ulrike Almut Sandig als mitherausgeberin gewinnen. gemeinsam haben sie die besten zeitgenössischen gedichte ausgesucht und in thematischen kapiteln zusammengestellt.
neben Crauss mit einer übertragung des jazz-stücks time remembered/ erinnerte zeit von Bill Evans und Paul Lewis sind im lyrikjahrbuch ua. Lea Schneider, Johannes Kühn, Carl-Christian Elze, Björn Kuhligk, Yevgeniy Breyger, Julia Trompeter und Greta Ganderath vertreten.
ADAM GREEN in GRÜNDAU
es muss kurz nach der veröffentlichung des kleinen büchleins mit drei dorfgeschichten gewesen sein, als Adam Green, unanständiger singersongwriter auf dem höhepunkt seiner karriere, keinen besseren platz für ein autogramm fand als auf der rückseite der frau von gründau.
“es sei eine helle aufregung gewesen im dorf. einige männer hätten sich lautstark gewehrt gegen die vermutung, man habe etwas zu tun mit dem leichenfund. ein verbrechen in usnerem dorf? unmöglich! ob er, der postbote, denn nicht ein stück näher herangekonnt hätte, um ihr gesicht zu sehen? dabei hätten die männer tiefe züge aus ihren krügen genommen.”
meine lieblingswirtin, die 2006 zum Adam Green konzert ging und das autogramm für mich erjagte, muss jedenfalls ziemlich dicht herangekommen sein …
das heft ist weiterhin bei sukultur zu haben! neben der titelgeschichte geht es um “aufgeplatzte, angeschwemmte leiber” und eine bayerische “nacht in szenen”.
GLORY HOLE: EIN SCHARFES BILD
GLORY HOLE – nachrichten von drüben wurde 2013 vom schriftsteller Max Höfler gegründet und ist ein sogenanntes leinwandliteraturmagazin, das jede nacht auf die aussenleinwand des forum stadtpark in graz projiziert wird. mittlerweile gibt es xxxvi ausgaben, das aktuelle loch wird von Clemens Schittko bespielt. Crauss hat aus issue xiv ein scharfes bild gemacht. das video gibts hier.
Crauss liest … fleurs, oder: unverblümtheit
Crauss liest … Harry Martinson: REISE OHNE ZIEL
die moderne kommunikationstechnik wird uns kontinuierlich in eine planetarische schule für einen neuen, lebendigen und fruchtbaren nomadismus führen. die eng miteinander kommunizierenden weltvölker und rassen der zukunft werden einmal, mit einem gewissen respekt vor der dickleibigkeit, ehrlich über den untergangskatalog lachen und über die kulturen, die sich nicht aufzulösen (und unterzugehen) wagten.
Harry Martinson: reise ohne ziel (1932/33). aus dem schwedischen von Verner Arpe und Klaus-Jürgen Liedtke. mit einem nachwort von Klaus-Jürgen Liedtke neu herausgegeben. berlin: guggolz verlag 2017