1997-2013, ein rückblick auf 25 kritische ausgaben

band 5 der im weidle verlag erscheinenden edition kritische ausgabe gibt einen rückblick auf 25 ausgaben der bonner zeitschrift für germanistik und literatur. die herausgeber Marcel Diel, Benedikt Viertelhaus und Fabian Beer präsentieren aus siebzehn nummern je einen herausragenden aufsatz, beispielsweise über “pop, hotels und zeichensysteme” (Ralf Hanselle), “Jüngers ästhetik der ‘werkstättenlandschaft'” (Jürgen Brokoff) oder den “säufer-poet” ETA Hoffmann (Marko Milovanovic). edition KA

Crauss hat sich zum kapitel über die “literarische provinz” in “die mitte der welt” begeben: ganz gleich, ob wir unser dorf schabbach oder klafeld nennen – wir erkennen unsere heimat oft nicht wieder, wenn uns das fernweh gepackt hat und wir erst nach jahren aus der welt zurückkehren. der autor und filmemacher Edgar Reitz hat sich ein halbes leben lang mit der sehnsucht der weggeher und den nöten der daheimgebliebenen beschäftigt. und er hat gefunden, dass wir die heimat in unserem herzen mit uns tragen, egal wie fern wir fliehen. auch, wenn die abkehr von der provinz ein lebenslanger motor ist: im dreiteiligen »heimat«-epos zeigt Reitz, dass sich an einem dorf und einer ländlichen region das schicksal der gesamten nation widerzuspiegeln vermag.
Crauss erzählt die geschichte von Maria Simon, die, geboren 1900, stets genauso alt wie das jahrhundert war – und den werdegang ihres sohnes Hermann, dessen erste liebe aus dem dorf verjagt wird und der seiner heimat selbst den rücken kehrt mit einem schwur, nie wiederzukommen. alles, was erzählt wird, hat sich wirklich ereignet – nichts hat sich so ereignet, wie es erzählt wird.

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